„Schöne Insel“ und das andere brasilianische Produkt

Nachdem Bettina „Ihren brasilianischen Laden “ Laden entdeckt hatte und erfolgreich Ihr Kartenkonto belastet hat, ( allerdings freuten sich wohl auch die finnischen Skipperkollegen über die schönen Schuhe an Board —lieber Atze, sobald ich WLAN habe bekommst die die Bilder für den Heckaufkleber in höchster Qualität und Auflösung) habe ich ebenfalls davon inspiriert meinen Laden entdeckt. Es handelte sich um die Metzgerei im Einkaufscenter, die o Wunder ganze Stücke von der ehemals freilaufenden brasilianischen Kuh im Angebot hatte. Folgerichtig haben wir zugeschlagen und nun auch Freude an den Produkten des aufstrebenden Landes Brasilien gefunden. Gestern segelten wir bei sehr mäßigen Wetter und mal wieder Wind bis über 20 Knoten( leider meist im Gegenangriff im engen Fahrwasser) zu der Insel Kaunissaari Fägerö. ( liebe Anke, das mit der tricki Einfahrt stimmt wirklich). Unsere Finnisch Kenntnisse werden auch immer besser und wir wissen nun, dass Kaunissaari nichts anderes heißt als „schöne Insel“ . Am frühen gestrigen Abend genossen wir noch Cider vom Fass und haben per pedes die „Schöne“ umrundet. Man glaubt nicht, was man dabei so sieht. Menschliche Wesen, die sich heldenmütig mit kleinen Zelten im ufernahen Wald den Myriaden von Mücken zum Fraß vorwerfen. Aber irgendwie scheinen sie zu überleben. Allerdings finden sich morgens kleine und große Häufchen Alublech vor den Türen der Stoffbehausungen, die des Nächtens wohl dazu dienen die Opfergabe an Blut besser auszugleichen.
Heute waren wir sogar das zweite Mal auf dieser Reise joggen und ansonsten pflegten und pflegen wir das „dolce far niente“ nicht ohne uns wenigstens lesend um den Fortbestand der Autoren und deren Literatur zu kümmern, wenn wir schon nicht zum Klagenfurter Wettbewerb taugen.
Nach der glaubhaften Aussage unseres treuen Mitseglers Micha waren wir heute auch die erste Crew, die es gewagt hat eine finnische Sauna zu entern. Dies ist uns nach der Entlohnung von exakt 40,80€ in Kombination mit dem einen oder anderen Schnaps inclusive der Enterung der Ostsee auch bestens gelungen.
Morgen wollen wir uns langsam auf den Weg nach Helsinki machen, um dort hoffentlich auch unser und der nachfolgenden Crews Gasproblem zu lösen.

4 Kommentare

  1. Lieber Martin, liebe Bettina, lieber Micha, mit zunehmender Aufmerksamkeit verfolge ich eure Berichte und freue mich schon riesig auf die angekündigten Fotos. Es ist wie immer eine Freude mitzuerleben, wie eine große Scheibe von der Kuh deine Stimmung hebt. Ich hoffe, auch im Namen der Nachfolgebesatzungen, das Gasproblem besteht nicht strukturell im Schiff, sondern „nur“ in der Beschaffung. Matthis Crew ist im Aufbruch, euch wünsche ich noch zwei schöne Segeltage und wir werden schon ganz hibbelig (Vorfreude). LG aus Halle Tom

  2. ……das Gasproblem besteht „nur “ in der Beschaffung………… Lieber Alexander, von Wiedereingliederung unseres Michael kann keine Rede sein! Der Güte plant nach soviel unterschiedlichem Skipper und Crewkontakt allein zu Fuß auf den Spuren des heiligen Jakob nach Santiago di compostela zu wallfahren. Irgend etwas scheinen wir falsch gemacht zu haben ?! Oder ist die einsame Schäre Inspiration zu weiterer Askese und Sebstfindung?

  3. ….. P.s. Man unterschätze nicht die aufregende Symbiose finnischen Holzkohlefeuers mit brasilianischer Kuh, was zumindest bei meiner Crew Verzückung und bei den finnischen Grilleuren neidische Blicke ausgelöst hat.
    Wir haben uns in die Kojen zurückgezogen, weil heute der Blutbedarf der finnischen Mücke wohl alles Angebot übersteigt und wir uns nur noch auf diese Weise den Vampiren entziehen können.

  4. Da es heute schon ostwärts geht, bleiben euch die Kaunissaari-shopping-boat-verführungen erspart. Aber vermutlich ist ohnehin kein Platz mehr in den Stauräumen der Herkules, da schon fast alle Lücken mit brasilianischer Beute gestopft sind. Und die übrigen werden wohl die Gasflaschenbatterien aufnehmen.
    Schöne Segelstunden wünschen wir euch noch auf der Zielgeraden und viel Erfolg beim Gasfinden.
    An Micha besondere Grüße. Die ersten Schritte an Land werden hart. Da wird er wohl den Jakobsweg im Seemannsgang absolvieren müssen.

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