Auf zur letzten Etappe oder … die Japaner kommen

Crewwechsel

Toms Kajüte

Gin Tonic

Lange haben wir uns auf diesen Moment gefreut, jeden Tag den Blog gelesen und die Erlebnisse mit den vorherigen Crews geteilt. Nun beginnt die letzte Etappe der Herkules-Runde. Die Anreise, häufig zu Charterbasen ein nerviges Kilometerschruppen mit PKW, Bus oder Flugzeug, trägt schon zur Entschleunigung bei, die „Tom Sawyer“ verlässt gemächlich eine Stunde vor Mitternacht den Rostocker Hafen, die Fahrrinne wird vom Mondlicht matt ausleuchtet, die Leuchtfeuer einschließlich dem Hiddenseer Dornbusch sind klar auszumachen und zwinkern uns in ihrer Taktung zu. Die Drei-Bett-Kabine mit Fensterblick Richtung Bug ist durchaus angenehm. Nach einem Bier an der Reling im Rücken die Hundetoilette der Fähre mit Kunstbaum und –rasen können wir einige Stunden sanft schlummern, Motorengeräusche sind kaum zu hören, die Fähre pflügt ruhig durch die See, nur in der Nachbarkabine kommunizieren lautstark kraftstrotzende schwedische Jugendliche. Punkt 5:00 weckt uns die freundliche Kabinendurchsage in drei Sprachen, wir streifen die Ciboney-T-Shirts über, steigen recht verschlafen eine Stunde später ins Auto und rollen bei 4 Grad Außentemperatur in den schwedischen Nebel während der zaghaft beginnenden Morgendämmerung. Die Ausblicke von der Asphaltpiste sind einmalig, Windkraftanlagen stecken wie Zahnstocher in Nebelbänken, die Sonne lässt alles in kitschigem Rosa erleuchten, langsam klart es auf und die typischen farbigen oft mit einer Patina besetzten Häuschen tauchen auf, es könnte Michel aus Lönneberga hinter jeder Ecke stehen. Das verordnete Tempolimit auf schwedischen Straßen lässt das Autofahren zur Meditation werden. Kurz vor Kalmar wachen wir dank lauter Klänge von Sting rechtzeitig wieder auf. Die Mädels empfangen uns mit einem Gin Tonic auf der blitz-blanken Herkules, wir machen die Übergabe und genießen die warme Sonne. Aber nun schnell noch Einkaufen, die Zeit drängt, wir segeln die japanische Woche, kein Törn unter 30 sm, kurzes Foto und weiter, wir werden die Tageshelligkeit ausreizen müssen, bei heutiger Tag-Nacht-Gleiche durchaus sportlich, die Westwind nimmt leicht zu, also Ölzeug an und los.

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