Seehundwettkampf

Der einlaufende Schwell weckt uns mitten in der Nacht und wir beschließen uns früh die 10sm nach  Süden in die Bucht von Campbeltown zu verholen. Frühstück bei Sonnenschein an einem ruhigen Schwimmsteg! In Campbeltown ist der Glanz vergangener Zeiten noch leicht zu spüren. Einige schöne viktorianische Häuser säumen die Uferpromenade, im großen Fischereihafen dümpeln zum Sonntag nur wenige Boote an der Mole und als touristisches Highlight besuchen wir den Linda McCartney Memorial Garden. Ein kleiner kitschiger Hinterhof. Es wachsen Palmen und die Blumen blühen.

Während Ute und ich unserer Crew Landgang verordnen um Freikerl zu waschen und zu massieren und danach den verpassten Nachtschlaf nachzuholen, wird die Familie Groß auf der Fischermole in den Robbenwettkampf eingewiesen. Dr. Groß bekommt von den „locals“ das passende Vorfach zum Makrelenfang geschenkt. Nun beginnt der Wettkampf. Etwa 50 m von der Mole warten 3 fette Seehunde in den Startblöcken. Man wirft die Angel ihnen entgegen. An der Schnur hängen mehrere Haken an denen sich die Makrelen innerhalb weniger Sekunden verbeißen. Das ist auch der Startschuss! Denn jetzt sausen die Seehunde den davonziehenden Angelschnüren hinterher und versuchen die Beuten den wie wild kurbelnden Anglern abzujagen. Die Angelrollen laufen heiß. Dr. Groß verliert die Fassung und flucht, in – auch dem Deutschen nicht mächtigen – verständlichen Vokabeln. Das gesamte Vorfach ist weg und die Sehne tröselt spannungslos an der Rutenspitze. Karl wechselt den Blinker und zieht noch eine einzelne Makrele an der Nase des Seehundes vorbei. Der freundliche Schotte 10 m entfernt mag keine Makrelen und schenkt uns seinen Fang. Es geschehen Wunder. Anschließend  liefert er sich mit einem Seehund einen atemberaubenden Wettkampf, schafft es den Fang anzulanden, an dem auch Michels Heringsvorfach mit abgebissenem Fisch hängt. Auf diese Weise bekommen wir unser Vorfach wieder und Karl hat die Chance in einem erneuten Versuch gegen den eehu anzutreten. Er nutzt seine Chance und jagt dem Raubtier die Fische ab. Nachdem mehr als 14 Makrelen in der Kiste liegen, bedanken wir uns bei den Seehunden für den fairen Wettkampf und verfüttern die kleinsten Exemplare. Die Tiere verabschieden sich artig mit lustigem Flossenwinken. Was für ein Event!

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3 Kommentare

  1. Hallo Ihr Lieben,

    Das sind ganz tolle Abenteuer die ihr erlebt! Wir lesen aus Leipzig fleißig mit und sind immer auf neue Geschichten gespannt. Eine tolle Reise, die neben nautischen Erkenntnissen auch zur Weiterbildung in ganz praktischen Dingen beiträgt – herrlich euch zu folgen! Wir wünsche Euch von ganzem Herzen tolles Segelwetter, die richtigen Entscheidungen und auch etwas Erholung – aber dafür seid ihr ja nicht unterwegs  Handbreit, Juli & Jens

    PS: KW Anlage steht – wann wollen wir mal probieren?

  2. Alle haben Ferien und bei euch bleibt das auch noch eine Weile so..Grüße vom Schreibtisch!
    Wow, was für eine schöne Gegend, in der ihr euch da mit dem Schiff rumtreibt – grün und hügelig- und immer schön nach dem Mond segeln. Und nie Langeweile, weil immer was zu reparieren ist. Und überall Whisky satt. Wünschen euch mal eine ordentliche Portion Sonne! Handbreit! Pretschi und Holger

  3. Die Sonne könnt Ihr von uns kriegen. Hier unten auf den griechischen Inseln (Paros) lähmt der Feurball. Segeln scheint mir bei dem wenigen Wind auch keine Alternative. Statt eines Veitstanzes auf heißem GFK wäre ich dann doch lieber auf einem Whiskyverkostungstörn. Schön von Euch zu hören und sehen. Alexander

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