Am vergangenen Samstag waren wir beim Start der Minis mit dabei. Lange haben wir auf den Stegen gestanden, das Treiben beobachtet und Dominik Lenk verabschiedet. Unglaublich unter welchen Bedingungen die Segler und Seglerinnen den Atlantik überqueren werden. Das alles mit dem ständigen Bemühen um den Maximalspeed. Wir haben länger mit Dominik Lenk gesprochen. Er stemmt das Rennen mit Hilfe einer Menge Kleinsponsoren, privatem Engagement und einer Unmenge von Selbstausbeutung, die durch einen unglaublichen Willen befördert wird. Leider gibt es in Deutschland zu wenig Interesse an derartigen Segel-Highlights. Eine der Hauptsponsoren ist Oma! Danke Oma! Ich konnte mir Dominiks Boot von innen ansehen. Er hatte alles nach Achtern gestaut, da der Wind mit über 25 Knoten aus Nord blies und der Kurs anfänglich nach Süden ging. Der Bug hatte keinen Wasserkontakt mehr. Ich konnte es fast nicht glauben – das Boot war leer, obwohl sämtlicher Proviant, alles Wasser und die gesamte Ausrüstung an Bord waren. Das ist Minimalismussegeln pur. Am Start waren über 60 Boote. Die Stimmung unter den Seglern/Innen war beeindruckend kollegial und entspannt. Bemerkenswert nicht nur, dass auch einige Frauen am Start waren, einem chinesischen Segler fehlte der linke Unterarm. Da bekommt „Einhandsegeln“ eine ganz andere Bedeutung… Der Mann ist unglaublich!!! Segelwechsel, Reffen, Steuern, etc. – alles einhändig! Wir erstarren vor Ehrfurcht! Die Boote wurden einzeln aus dem Hafen geschleppt und jedes Boot mit Applaus verabschiedet. Wir sind schwer bewegt und verfolgen nun den Verlauf des Rennens.
Für Interessierte – hier der Link! http://www.minitransat-ilesdeguadeloupe.fr/cartographie?lang=en
Da bin ich ja sehr beeindruckte: Der „Herkules“ auf nem Mini. Das muss ja Alles sehr aufregend gewesen sein. Ich beneide euch um dieses Erlebnis. Und denkt bei eurer Überfahrt immer daran, wie spartanisch es auf den Minis zugeht. Das hilft bestimmt. Liebe Grüße und weiterhin toi, toi, toi. Tom
Alles besorgt!! Nina kann morgen kommen. Wenn noch etwas fehlt, kurze Nachricht, bin morgen arbeiten.
Ganz, ganz viele liebe Grüße Michel, Ines, Karl und Jojo
P.S. Der Reis war hervorragend. Danke Atze!!
Wenn ihr eine Herausforderung sucht, versucht mal nach El Cotillo, Feuerteventura, Atlantikseite, einzulaufen: Ganz niedlicher Hafen mit lebensgefährlicher Einfahrt. Oder Aldea, auf Gran Canaria – oder Puerto Mogan auf Reede bei Westwind – Nonos!
Ab jetzt seid ihr das nächste halbe Jahr nur noch von Insel zu Insel unterwegs, ist mir gerade aufgefallen – nach Portugal kommt als nächstes? Florida? Frankreich? Das Festland weit weg und trotzdem nehmt ihr uns mit – ich finde so einen Blog schon extraordinaire!
Hier in Leipzig ist übrigens Tag- und Nachtungleiche! Aber ein wunderschöner, goldleuchtender Herbst. Auf dem Störmthaler See ist sogar noch einer um die Insel gesegelt …
Letztes Wochenende war übrigens Abflug für die Zugvögel: Der Himmel war schwarz, Gänse in einem laut schnatternden Riesenschwarm brachen bei Sonnenuntergang, hier um 16.30Uhr MEZ, vom See auf und flogen zu euch runter, naja, wohl nicht auf die Kanaren.
Wie ist euer Alltag jetzt? Urlaubgefühl oder eher Abenteuer?
Handbreit!
holger