10 Jahre danach! Endlich haben wir uns die Möglichkeit geschaffen wieder miteinander unterwegs zu sein – Ute, FreiKerl und ich! Wir wollen Schottland umrunden. Über Norwegen, die Shettlands, die Orkneys, die äußeren Hebriden und den Kaledonischen Kanal wollen wir Schottlands Inselwelt bereisen. Ein feuchtes und windreiches Revier. Doch bis wir starten können, wartet wieder eine Menge Arbeit am Schiff auf uns. Seit 7 Jahren ist FreiKerl nur für kurze Ausfahrten in milden Gewässern gerüstet.
Nachdem Uwe vor 5 Jahren von der gemeinsamen Firma „abmusterte“, habe ich den Schritt gewagt und die „Werkstätten“, mit denen ich meine Brötchen verdiente geschlossen – um eine neue Baustelle zu eröffnen – FreiKerl!
Die Salonfenster sind undicht und zerkratzt, die Decksluken zum Vorschiff habe ich im vergangenen Jahr falsch eingebaut (starker Regen und Seegang bescheren uns feuchte Laken) und müssen gewechselt werden, die alte Ankerwinsch macht keinen vertrauenserweckenden Eindruck mehr, die Salonpolster sind abgewetzt und müssen erneuert werden, zum Wechsel der Salonscheiben muss die angrenzende Innenverkleidung entfernt, aufgearbeitet, erneuert, ergänzt und wieder eingebaut werden. Dabei erneuern wir sämmtliche Leuchten und Lautsprecher im der Decke des Salons. Die Duscharmatur ist undicht, der Moter bekommt eine Wartung, die Seenotrettungsmittel, Rettungswesten, Rettungsinsel, EPIRB, MOB-Sender etc. bekommen neue Wartungen oder müssen erneuert werden, da nach 10 Jahren diese Ausrüstung nicht mehr gewartet wird. Der Mast bekommt teilweise neue Wanten und die Rollreffanlagen werden gewartet. Der Unterwasseranstrich wird erneuert. Mit der Ankerwinsch bekommt FreiKerl auch eine chice neuen Ankerkette aus Edelstahl. (Die Kombüse ist neidisch, daher spreche ich ihr einige Anteile daran als Geschenk zum 30. Hochzeitstag zu) Die To do Liste hat über 45 Positionen. Im März wechseln wir die Scheiben. Um genügend Wärme ins Aluminium zu bekommen, bauen Ute und ich über dem Salon ein Gewächshaus und blasen warme Luft hinein. FreiKerl sieht aus wie eine Mischung aus Papamobil und Dschunke. Es funktioniert und nach 5 Tagen sind 7 Scheiben aus 15 mm dickem Kunststoff gewechselt. Dann setzen wir FreiKerl wieder in den Ryck – noch ohne Mast. Wir kriechen durch die Eingeweide und schinden uns bis zur Erschöpfung um alles pünktlich fertig zu bekommen. Ich denke „Windjammer“ bekommt eine völlig neue Bedeutung! Nach Ostern hilft Uwe mir den Salon wieder zu verkleiden und den Mast zu stellen. Am 1. Maiwochenende wollen wir los. Erstmal nach Hiddensee – Luft holen.
Wieder wollen wir von unseren Erlebnissen und dem harten Seeleben berichten. Wir freuen uns darauf!