Nach unserem erholsamen Hafentag gibt es in der Nacht noch einige kräftige Gewitter, aber am Morgen kommt die Urlaubssonne. Trotz einiger Opfergaben an Rasmus, will der Wind nicht kommen. Also motoren wir die 34 sm nach Darlowo. Wenige Meilen weiter östlich beginnt das Schießgebiet. Die Kampfboote sind zu sehen und aus der Ferne ertönt der Gefechtslärm. Ein ungutes Gefühl sucht uns heim und wir sind froh, dass wir Rügenwalde/Münde (Darlowoko) erreicht haben. Kein Windzug währen der gesamten Überfahrt. Im Fischereihafen finden wir Dank des Hinweises eines „Bündener Päarchens“ einen schönen Liegeplatz an den nagelneuen Schwimmstegen im Fischereihafen. Das Sanitärgebäude ist noch nicht einmal richtig eröffnet. Der Hafenmeister ist sehr freundlich und schreibt uns genau die Brückenzeiten auf einen Zettel. Die Brücke öffnet stündlich. Wir wollten nur wissen, ob die Brücke auch in der Nacht oder am frühen Morgen öffnet. Auf dem Zettel stehen 24 sauber geschrieben Zahlen. Besser gehts nicht!
Der Wetterbericht wird von den im Hafen liegenden Seglern unterschiedlich interpretiert. Von absoluter Windstille bis zu 2-3 aus SW. Wir stellen den Wecker auf „halbfünf“. Rausquälen, Nebel, Hinlegen! Das wiederholt sich noch 2 x. Um 9 Uhr nehmen wir die Schubbrücke und tuckern in die Windstille hinaus. Dunst und Nebel liegen auf der schwarzgrauen Ostsee. Viva la Penta! Die Eiserne Genua surrt ohne Unterlass und bringt uns mit knapp 6 Knoten nach Osten. Das Schießgebiet verlangt einen Umweg von mehr als 20 sm. Der Nebel ruft nach dem Radar. Wir sind froh dieses „Früherkennungsgerät“ an Bord zu haben. Ute sitzt am Kartentisch und meldet uns Fischereizeichen, Boote und aufziehende Regenfronten. Wir bestaunen das Naturschauspiel aus Regen, Nebel und der bleiern dahin gegossenen Ostsee. Prasselt der Regen auf die ebenmäßige, folienhafte Wasseroberfläche, sieht das Meer wie Quecksilber aus. Milliarden von Blasen platzen unentwegt und bilden die brodelnde Oberfläche. Wir sind tief beeindruckt und die fast zwölf Stunden unter Motor vergehen schneller als angenommen.
Die Crew der „Jule“ ist auch schon im Hafen von Leba. Die beiden Studenten bereisen die Ostsee in drei Monaten von Heiligenhafen nach Helsinki und zurück. Tolle Tour! Wir wünschen Glück und denken, dass sie Herkules sicher noch öfter begegnen werden.
Morgen werden wir versuchen noch einige Fotos „runterzurechnen“, um sie auch der Fangemeinde zugänglich zu machen. Bis morgen – Gute Nacht!
Wieder ein Stück geschafft, prima! Hoffe, ihr seid trotz des mäßigen Wetters gut gelaunt. Macht großes Vergnügen, die Tour von Zuhause aus verfolgen zu können. Auf dem Cossi ist die Situation ähnlich: Flaute und nieselig, nur der Nebel und das Schießgebiet fehlen, aber dafür sind die Grinsel unterwegs…! Wünschen euch wieder Sonne und Westwind!
Es wird zur täglichen Routine – im allerbesten Sinn – den Blog zu besuchen. Die Vorfreude auf den eigenen Törn wächst täglich. Jetzt freue ich mich auf die „Quecksilber“-Fotos. Ob Fotos die grandios beschriebene Szene wiedergeben können. Ich bin gespannt. Euch nen schönen WSW.
LG Tom
Hallo, Ihr Lieben, vielen Dank an den Commodore für die lyrischen Zeilen. Kein Wind, aber auch kein „Penta-Gram“ aufgrund der einmaligen Eindrücke. Es ist zur täglichen Gewohnheit geworden, in den Blog zu schauen, ich hätte nicht gedacht, dass man(n) durch die Texte so nah am Geschehen ist. Gelesen im Auto, auf dem Klinikklo,… . Am Montag breche ich mit Familie ins heimatliche Revier der Herkules nach Hiddensee auf. Wir werden Langer Ort grüßen. Handbreit … Utz