Wir liegen in einer Marina auf Howth, einer Dublin vorgelagerten kleinen Halbinsel. Der Vorortzug bringt uns in 20 Minuten nach Dublin. Die Stadt begrüßt uns mit modernen Neubauten wohin das Auge blickt. Interessant, aber austauschbar. Wir besorgen uns einen Stadtplan und erlaufen uns alle Ziele. Abseits der großen Straßen am River Liffeley pulsieren das Großstadtleben und der Tourismus. Die Straßen sind voller Menschen. Touristen, Geschäftsleute, Studenten, Hausfrauen – alles wuselt durcheinander. Vielleicht trügt der Eindruck, weil das unsere erste Großstadt seit Wochen ist. Überall stehen Kirchen, historische Gebäude der Universitäten, Verwaltungsgebäude und Geschäftshäuser. Im historischen Zentrum reihen sich Pubs, Restaurants, Cafés und Geschäfte in den Erdgeschossen der Häuser aneinander. Die typischen stark bemalten Fassaden der Pubs sind oft mit Blumen behängt. Doch bevor wir einkehren, besuchen wir eine der ältesten Kirchen der Stadt. St. Patrick`s Cathedral will 12 € Eintritt zur Ausübung unseres Glaubens von uns haben. Ich bin sackig. … aber goldene Lüster überall haben … Wir lesen, dass die Kirche in den 1860er Jahren umfangreich saniert werden musste und diese Kosten von Sir Benjamin Guinness getragen wurden. Da haben wir`s – Saufen für den Glauben! Wir beschließen unverzüglich zur John Jameson & Son Distillery zu laufen und uns die Whiskeyproduktion erläutern zu lassen. Leider wird die Herstellung nur noch in einem „Museum“ erläutert. Die Produktion ist in den 70erJahren nach Midleton ausgelagert worden. Aber es gab eine Verkostung und man hat mit einem billigen Marketingschachzug uns den Jameson schmackhaft gemacht. Als Vergleich gab es einen schottischen Whisky (Jonny W. – Black Label) und einen Bourbon (Jack Daniel`s). Da war es natürlich einfach den Jameson an den Mann/die Frau zu bringen. Entsprechend angeheitert ging`s weiter zu Mister Guinness. Die Brauerei nimmt fast einen ganzen Stadtteil ein. Riesige Speicher säumen die Straßenzüge. Mit seinem Besucherzentrum wollte der alte Guinness wohl schnell die Investitionen in seine Kirche wieder reinholen. 20 €uronen p. P sollte die Führung und ein Bier kosten. Schnell haben wir überschlagen, wieviel Guinness wir im nächsten Pub dafür bekommen und haben sofort gewendet. Im Mc Canns Pub ließen wir uns, mit Blick auf die Brauerei, ein Guinnes zapfen. So frisch und kühl aus dem Hahn schmeckt das doch verdammt gut. Mit einem dicken Geldbeutel kann man Dublin gerne noch einmal besuchen. Aber unsere Bordkasse nimmt schneller ab, als wir erwartet haben und so ziehen wir morgen weiter gen Süden um am Wochenende auf den Scilly Islands zu sein und dort ggf. Zeit zu haben um auf ein Wetterfenster zur Überfahrt nach Spanien warten zu können.
So, Weltenbummler, mal zwischendurch ein paar liebe Grüße aus einer meteorologisch und politisch deutlich kälter werdenden Heimat. Fahrt lieber so langsam in die Wärme des Südens. Unsere sonstigen Aufträge sind alle abgearbeitet.Also, wie immer, „Handbreit“. Michel & Sippe.