Teneriffa ist schööön! Wir bereisen die Insel, Ute schleppt mich Wanderwege hinauf und wir sind begeistert von der Vielfalt der Insel. Mit der Gondel sind wir fast bis auf den Teide „gegondelt“. Um bis ganz hinauf zu kommen, benötigt man eine besondere Erlaubnis, die man sich im Vorfeld besorgen muss. Diese gilt dann nur für diesen einen Tag. Wenn das Wetter dann schlecht ist, hat man Pech. Uns genügt der atemberaubende Blick in den riesigen Kessel des ehemaligen Vulkans aus etwas niedriger Position. Es ist sehr touristisch und wir sind froh, das schon früh absolviert zu haben, denn bei unserem Abstieg war der Parkplatz schon brechend voll. So verziehen wir uns in den Norden der Insel. Es ist bergig und grün und wenig Touristen kreuzen unsere Wege. Wir wandern in ein kleines Bergdorf, wo sämtliche Häuser in den Felsen geschlagen sind und die Bewohner den Bergen auf kleinsten Flächen Obst und Gemüsen abtrotzen. Die Bergdörfer sind schön und gepflegt und die Bewohner sehr freundlich. Am Strand liegt der „Canarier“ gerne nackig rum und wir aalen uns mit ihm im schwarzen Sand. Nach einer Woche ist der Urlaub vorbei und wir beschließen Freikerl auf die Überfahrt vorzubereiten, damit wir dann auf Gran Canaria etwas mehr Zeit haben um uns die Insel anzusehen. Also organisieren wir den Motorcheck, der Kühlschrank hat sich verabschiedet und muss repariert werden, außerdem kaufen wir einen 2. Spibaum und ein 2. Solarpanel und lassen das anschließen. Alles funktioniert gut und wir beladen Freikerl mit Wasser und anderen Vorräten. Vieles verschwindet im Vorschiff und damit auch die Wasserlinie im Wasser.
Im Hafen treiben sich Leute aus verschiedenen Ländern rum, die eine Möglichkeit suchen mit dem Boot über den Atlantik zu kommen. So auch Steffen und Thomas, zwei Wandergesellen auf der Walz. Zunächst finden sie Arbeit und Obdach auf der „Roald Amundsen“, einer Brigg aus Deutschland. Doch sie können dort nicht mitfahren und so laden wir sie ein, wenigsten bei uns zu übernachten. Sie sind ja schließlich „Kollegen“. Sie wollen unbedingt segeln, waren aber noch nie auf See. So haben wir zwei Mitfahrer auf dem Weg nach Gran Canaria. Im Hafen treffen wir Claudia und Friedrich von der „Eden“ wieder – tolle Leute. Wir grillen und freuen uns des Lebens. Den heißen Grill lasse ich im Hafengelände stehen und am Morgen um 7 Uhr ist er weg – geklaut! Nur schade um die perfekten Relinghalterungen, die mir Ingo geschweißt hat. Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Grill.
Jule und Hoppi kommen mit ihrer neuen Yacht, der AIDA, in Santa Cruz vorbei um uns zu besuchen. Wir treffen uns im Hafen, als wir gerade unsere neue Rettungsboje aufs Boot schleppen. Leider ist ihr Besuch nur kurz und reicht nur für einen Espresso und ein 0,2er Bier. Dann blökt die Schiffshupe und weg sind sie…
Am nächsten Morgen klingelt der Wecker um 4 Uhr. Der Wind legt zu und wir wollen so schnell wie möglich nach Las Palmas, da es an den folgenden Tagen vermutlich weniger spaßig wird. Bei 5-7 Windstärken düst Freikerl durch die recht kurzen Wellen und macht sich und uns ordentlich nass. Unsere Wanderburschen beglücken die Fische mit den Resten des schmalen Frühstücks. Die von Ute gereichten Reisetabletten erreichen nicht den Mageneingang und so freuen sich die Delfine, dass ihnen nun nicht mehr schlecht wird….
Die ARC hat den Hafen 2 Stunden vor unserer Ankunft in Las Palmas verlassen und im Vorhafen liegen viele Segler, die die gleiche Idee hatten und in den nun leeren Hafen wollen. Die Marineros ordnen das Chaos und rufen über Funk jedes Boot einzeln in den Hafen und begleiten es zum Liegeplatz. Ute rudert mit Thomas zur Rezeption, um uns anzumelden. Ich halte derweil Ankerwache, denn der Wind belässt auch hier im Hafen kräftig. Nach Einbruch der Dunkelheit können auch wir an den Steg. Unsere Tippelbrüder haben sich zwischenzeitlich erholt und verbringen die 4. Nacht bei uns an Bord. Es ist interessant ihren Geschichten zu zuhören und die Regeln der Wanderschaft erklärt zu bekommen. Außerdem sind sie originell und witzig. So haben wir einigen Spaß miteinander. Mal sehen, ob wir uns in der Karibik treffen. Da können die beiden unserer Niedergangstüren streichen, die immer noch auf liebevolle Hände warten.
So Matti und Dirk! Ihr könnt kommen! Nur noch ein paar frische Früchte kaufen und dann kann’s losgehen …
Jipp… Noch 4,5 mal schlafen :) :) Helle Vorfreude!
Ihr seht so happy aus – und eure Besucher auch!
Handbreit!
Holger