Jamaica

Jamaica empfängt uns freundlich lächelnd mit einem Yaman! auf den Lippen. Der Dockmaster organisiert uns einen Taxifahrer – Owen, der uns zu den Reach Falls bringt. Auf den ersten Blick sind die Wasserfälle kümmerlich. Aber unser Life Guard führt uns den Fluss hinauf und es gibt atemberaubend schöne Passagen. Wir klettern in den Berg und tauchen durch kleine Höhlen. Das Wasser ist erfrischend und meine beiden Langhaarigen können sich das Salz aus der Mähne waschen.IMG_1219 IMG_1223 IMG_1251 IMG_1281 IMG_1285 IMG_1300 IMG_1303

Auf dem Rückweg halten wir in Bosten. Bosten ist bekannt für eine jamaicanische Grillspezialität. Jerky. Das Fleisch oder der Fisch werden mit einer ganz besonderen Gewürzmischung mariniert und dann schonend bei schwacher Hitze auf dem Rost gegart. Wir nehmen Huhn und Schwein, lassen uns eine überteuerte Flasche Gingerlimo aufschwatzen und setzen uns in einen Pavillon am Strand. Es schmeckt hervorragend. Als alter Grillteufel habe ich mir natürlich so eine Würzmischung mitgenommen und werde versuchen es nachzugrillen.IMG_1320 IMG_1321 IMG_1322 IMG_1324 IMG_1326

Überall werden wir angesprochen. Armreifen, Obst, Getränke, Surfkurse, Taxifahrten u.u.u. jeder versucht etwas an den Touristen zu bringen. Noel verkauft uns CD`s und führt uns abends zum besten Schnellimbiss der Stadt. Cleiff bringt mit seinem Bambusfloß Bananen, Kokosnüssen und Mangos.IMG_1332 Abends schlendern wir über den Markt. Es ist Dunkel und meist sehen wir nur die weißen Augäpfel der Verkäuferinnen. Die Stände sind zusammengenagelte Bretterverschläge, die mit Wellblech oder Planen gegen Regen und Sonne abgedeckt sind. In manchen lugen noch die Matratzen der Nachtlager hervor. Schauerliche Armutsromantik. Wir haben uns angewöhnt nicht alles an einem Stand zu kaufen, sondern verteilen das Geld möglichst weiträumig. Nina hat eindeutig zu kurze Hosen an. Allenthalben werde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich zwei schöne Frauen an meiner Seite habe und doch aufpassen soll. Der Beamte vom Customs meint Nina entführen zu müssen und kündigt es ihr auch an. Sie ist seine „Cinderella“. Man gewöhnt sich schnell daran und macht den Spaß mit. Ich mache mich ganz besonders lang und die Schultern noch etwas breiter. So kann ich über jeden Markt schreiten. Es wird gescherzt, gerufen, sich gegenseitig angestoßen. Immer lächelnd und freundlich. Fast nie zu aufdringlich. Wenn wir verneinen oder ablehnen ernten wir trotzdem meist ein „Enjoy Jamaica!“ oder „Enjoy your stay“. Aber alle erkennen in uns die „Germans“. Mir ist es ein Rätsel warum.

Das Wetter wird schlechter und kühler. Endlich nachts mal angenehm durchschlafen – ohne Schweißausbrüche. Owen meint, dass es bitter kalt sei und alle Jamaicaner frieren würden. Wir schwitzen endlich mal nicht ununterbrochen. Wir buchen nochmal eine Tour bei Owen und fahren in die Blus Mountains. Die Berge Jamaicas sind bis zu 2250 m hoch. Es regnet in Strömen und die vielbeschriebene Sicht ist nicht vorhanden. Wir besuchen einen Kaffeebauern, der auf archaische Weise seinen Kaffee röstet. Aber er schmeckt hervorragend. Allerdings ist der Kaffee unerschwinglich teuer. 500 g – 25 US$. Aber er ist entspannt, früh um 9 Uhr hängt ihm schon der Joint aus dem Mundwinkel. Das ist hier normal, man riecht es überall und zu jeder Tageszeit wird gekifft. Ich glaube,  in den Bussen  gibt es Duftbäumchen, die den Geruch von Marihuana verströmen …. Auch im Holywell Nationalpark wird das Wetter nicht wesentlich besser. Aber so ist das nun mal im Regenwald. Überall sattes Grün – vor grauem Grund.IMG_1348 IMG_1355 IMG_1361 IMG_1364 IMG_1377 IMG_1378 IMG_1388 IMG_1389 IMG_1392 IMG_1401 IMG_1414 IMG_1436

Wir müssen weiter und verlassen Port Antonio. Wir müssen ausklarieren und angeben, wo wir die nächste Nacht verbringen. Nach 2 Stunden war auch das erledigt. Kräftiger Ostwind mit 30 Knoten schiebt uns auf einer bemerkenswerten Welle nach Westen. Die Discovery Bay soll geschützt sein und liegt 63 sm entfernt. Nach 10 Stunden schwojen wir in einer recht unruhigen Bucht. Natürlich stattet uns die Küstenwache noch einen nächtlichen Besuch ab und wir füllen mal wieder Formulare aus. Obwohl bis an die Zähne bewaffnet, sind alle nett und freundlich. Während die Beamten ihren Papiertiger füttern, fliegt uns ein Barrakuda aufs Deckshausdach. Leider ist es noch ein Baby und so wandert das 30 cm lange Fischlein wieder zurück ins Meer. Wir sind zwar ganz allein in der Bucht, jedoch ist es so unruhig, dass wir beschließen, gleich am nächsten Morgen nach Montego Bay weiter zu fahren. Wieder bläst der Wind wesentlich stärker als vorhergesagt und die Welle hat sich in der Nacht nicht richtig beruhigt. Aber umso schneller sind wir am Ziel. Bei der Einfahrt in die Bucht, wir hatten die Segel gerade unten, pusten uns Böen von 47 Knoten mit 5 Knoten Fahrt vor Top und Takel in die Bucht.47,4(Die Logge funktioniert schon seit dem ersten Tag nicht – wir liegen nicht vor Anker)

Die Marina ist sehr klein und besteht aus einem einzigen Steg, der bei dem Wind nicht so belastet werden soll. Also ankern wir wiederwillig bei den immer noch starken Winden. Aber der Anker hält. Wir sehen uns die Stadt an. Sehr touristisch und auf Kreuzfahrtgäste eingestellt. Auf dem Handwerkermarkt wird der Plunder zu horrenden Preise verhökert. Aber der Ami zahlt alles. Das eigentliche Leben spielt abseits der Touristenpfade. Das Markttreiben ist laut und bunt. Überall scheppert Musik in ohrenbetäubender Lautstärke. Meist ein „BrachialHipHop“, der durch übersteuerte Bässe bis zur Unerträglichkeit mindestens bis nachts um 4 Uhr gereicht wird. Auffällig sind die Transportmittel, mit denen der Kleintransport auf den Märkten abgewickelt wird. Originelle, selbst zusammengezimmerte Karren, die durch die Straßen geschoben werden. Mit ihnen werden Musikanlagen, Obst, Getränke, Röstmaschinen, Grills etc. transportiert. Alle haben ein Lenkrad!IMG_1449 IMG_1455 IMG_1457 IMG_1458

Ninas Zeit mit uns ist vorüber und wir beginnen am Freitagabend bei einem fantastischem „Allyoucaneat Dinner“ Abschied zu nehmen. Das Restaurant des Yacht Club ist bisher das Beste unserer Reise. Dazu auch noch erschwinglich! Nach 4 gemeinsamen Wochen bedauern wir es sehr, dass Nina wieder zurück nach Europa muss. Es hat großen Spaß mit ihr gemacht und sie ist eine tolle Segelpartnerin. Nun ist sie weg! Leider!IMG_1474

Wir bereiten uns auf Cuba vor und bunkern kräftig. Am Dienstag gehen wir die 260 sm an und hoffen Donnerstagnachmittag in Cienfuegos bei den Behörden anklopfen zu dürfen.

Schönheit am Blue Lagoone

Schönheit am Blue Lagoone

1 Kommentar

  1. Hallo Ihr Lieben, wieder einmal toll eure Geschichten zu lesen! Deutschland bereitet sich auf den Sommer vor und dieses feiern wir erst einmal mit den Frühlingsanfang! Wir können euch versichern: ihr verpasst hier gerade überhaupt nichts!

    Wir sind schon jetzt gespannt auf eure Geschichten aus Cuba! Wir haben dies ja im vergangenen Jahr erleben dürfen und auch die Rolling Stones haben ordentlich gerockt! Dies wurde hier in allen Medien herunter und herauf berichtet!

    Wir bereiten unsere kleine Jette auf die Segler Traditionen vor. Ihr erstes Bad bei uns zu Hause in der Badewanne hat sie bereits erfolgreich absolviert! In diesem Sinne handbreit! Frohes Osterfest!

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