FreiKerl schwimmt sich frei

Es ist ja schwer zu verheimlichen: wir liegen seit Freitagabend im lieblichen Hafen von Kloster auf Hiddensee, angekuschelt ans Papaschiff MamAlu vom Svenni. So mickrig empfindet man den FreiKerl ansonsten selten. Samstagabend: Inselkultur mit Ausstellungseröffnung und Liedermacher und anschließender unvermeidlicher Verbrüderung mit der Inselbevölkerung. Der Wein hat länger durchgehalten als wir, wir sind noch nicht in Form. Entgegen der Prognosen war es in den 2 Tagen hier trocken und mit 13° vergleichsweise warm. Unweigerlich stellt sich Urlaubsfeeling ein.

 

FreiKerl schwimmt sich frei

 

Obligatorisch: der Gang nach Vitte und auf den Dornbusch, mit kleinem Kaffeestop im „Klausner“, mit Grüßen von Kruso.

Morgen Vormittag sollen dann tatsächlich die Leinen losgeworfen werden. Von Atze wissen wir: Mön ist schön, und es sieht so aus, als könnten wir endlich Segel setzen. Bisher war noch Pflichtmotoren angesagt. Der nagelneue Jockel erforderte Teststunden und hat sie bravurös absolviert.

 

Zur kurzen Nachbereitung, da wir doch schon vor 10 Tagen die Leipziger Heimat verlassen haben:

Nach kräftezehrenden letzten Vorbereitungswochensetzten wir FreiKerl am 03.04. ins Wasser, um ihn auch sogleich wieder an Land zu stellen: die alte Wellendichtung leckte, aber binnen 24 Stunden war eine neue Dichtung drin, stand der 80t-Kran wieder da und das Bötchen blieb trocken. Nun verlegen wir Greifswald ins „Segelmacherrevier“.

FreiKerl schwimmt sich frei

 

In Greifswald: letzte Reparatürchen und Preparatiönchen sowie Stauen und Einkaufen und Stauen. Und es hat überraschender Weise alles reingepasst. Mast runter, Check für die Versicherung und unser Nervenkostüm, Mast rauf. Beste Anschaffung nach dem neuen Motor: Kuchenbude! Gewissermaßen unser neuer Wintergarten. Wer braucht schon eine Kuchenbude bei knackigem Nordost und winterlichen Temperaturen. (Die Mühen der Isolierung der Heizungsrohre waren schon nach dem ersten Abend vergessen.)

An dieser Stelle möchten wir uns bedanken: bei allen Freunden, die uns bei dem „langen Abschied“ begleitet haben, für Eure guten Wünsche , Grüße und „Mitgaben“, und vor allem bei denen, die so wunderbare Beiträge zu dem bewegenden Videopotpourri beigesteuert haben. (Wir sind überwältigt von der Kreativität unserer Freunde und Familie! Special thanks to Nils K. und Hans A., Nina und Leander und die Großschettlers, ach, und alle anderen).

Den Tag der Arbeit haben wir genutzt um mit Livia und Leander und Ankes Vater und seiner Frau – so als lustige Seefahrt gedacht – das „Kerlchen“ wieder in die Motorenwerft nach Stralsund zu bringen, nur zur Kontrolle! Anke und Leander überstanden die 6 – 7 bft und 1-1,5 m Welle überwiegend liegend oder nach dem Motto „Futter bei die Fische“, Livia war starr eingefroren, mit sprachlicher Totalverweigerung, Peter und Helga erging es offenbar prächtig, bis auf die angefrorenen Hosenböden. Mir blieb nur, mich an der Pinne festzuhalten und den Autopiloten zu quälen.

Dann gabs wieder Abschiede.

FreiKerl absolvierte erfolgreich die Kontrolle und Ölwechsel, wir beendeten das letzte größere Projekt und spendierten der Plicht Sitzauflagen und Lehnen aus Marinekork.

Das nächtliche Anspringen der Druckwasserpumpe stört unseren Nachtschlaf nicht, am kommenden Morgen fix 15 l Wasser aus der Bilge gepumpt und ein passenderes Schläuchlein eingebaut. Eine tropfende Klopumpe nötigt uns keine halbe Stunde mehr ab.

Anbei nochmals großen Dank an Olaf Nehmzow und seine Truppe, (Sabines Kaffe – und Wärmestube hat den Bastelwinter erträglich gemacht, Unmögliches wurde sofort organisiert, Alltägliches lieferte SVB ?), an Sven Löhn (ihm verdanken wir, dass FreiKerl wieder ganz dicht ist!), Restaurant Jorgos und die Ouzokännchen; ohne Euch wären die 4 Seiten Reparaturliste nicht zu bewältigen gewesen. Und an Atze natürlich, dessen Vorreiterreise diese Liste hervorgebracht hat und der demzufolge jede „lockere Schraube“ kannte, und natürlich auch an meine Firmenmannschaft daheeme, die meine zunehmende geistige und physische Abwesenheit mit viel Nachsicht ertragen hat.

FreiKerl schwimmt sich frei

Olaf Nehmzow und sein Team: Sabine, Thilo und Andreas (v.l.)

 

Und zu guter Letzt haben wir dem Stralsunder Tankwart noch ein gutes Wochenendgeschäftchen beschert. Kurioser Weise hat die Zapfsäule nur 3 Stellen vor dem Komma….

Heute also: letzte Abschiede von unseren neuen Inselfreunden, von Sabine und der MamAlu-Crew.

Abschiedsessen: Beelitzer Spargel mit Prosciutto und Offenhauersche Kartoffeln, aus eigener Küche (Kombüse)

Morgen also: Deutschland adè!

 

[mappress mapid=“187″]

 

4 Kommentare

  1. Ha, ihr könnt uns nicht entkommen – Kopenhagen sagt der Tracker. Sieht aus, als wäre es bei euch an Bord ein bißchen frisch. Immer schön Fotos posten! Viel Spaß in Dänemark und
    Handbreit!

  2. Ich werde das mit dem Tracker lassen und dann jedesmal überrascht sein, wo Ihr nu schon wieder seid. Wunderbare Weinladung übrigens – der Nachteil nur bei Schläuchen: keine Flaschenpost, kein Buddelschiff, jedenfalls nicht in Serie. Muss eben der Rum dran glauben, oder was das noch ist in der roten Kiste.
    Booti, Booti, Jens

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.