„Also heute ist es ja richtig heiß. Also so heiß ist es bei uns nie. Also dieser Sommer ist ganz untypisch für Finnland. Normalerweise kippt das Wetter ja innerhalb kurzer Zeit. Aber dieses Jahr …“ das, was uns der finnische Taxifahrer schwitzend während der Fahrt vom Airport zum Hotel erklärt, zaubert ein breites Grinsen auf unsere Gesichter.
Jepp. So haben wir uns die kommenden zwei Wochen Finnland vor gestellt.
Zumindest empfängt uns Helsinki im feinsten Summer-Look. Junge, coole, entspannte, hübsche Menschen. (O-Ton Burgi: „… in meinem nächsten Leben werde ich Finne …“)
Wir checken ein. Trinken unser erster Bier, für 6,20 € der halbe Liter und machen uns auf zur „Herkules“. Bettina, Martin und Micha erwarten uns mit kühlen Getränken. Wir glucken und quatschen, die beiden Skipper machen Übergabe und gegen 23.00 Uhr schlendern wir uns bei gefühltem Tageslicht zurück zum Hotel. Platt und mit dem ersten Eindruck: Finnland fetzt!
Samstag. Wir übernehmen die „Herkules“. Unsere drei Vorgänger sind schon am Flughafen und hinterlassen uns ein blitzblankes Schiff. Danke oder Kiitos, wie wir Finnen hier so sagen.
Jetzt kommt der nervige Teil. Einkaufen, bunkern, Klamotten und Proviant verstauen, wieder ausräumen, weil noch etwas wichtiges ganz unten lag, suchen, weil man schon wieder vergessen hat wo man es gerade verstaut hat, neue Sachen entdecken die man gar nicht gekauft hat, Kopf rammeln, weil ein anderer schon wieder etwas verändert hat und zwei Kids, die in zehn Minuten Abständen fragen: Können wir schon die Angeln zusammen bauen? Wann bauen wir das Schlauchboot auf? Dürfen wir aufs iPad neue Spiele herunterladen?
Auch das geht vorbei.
Jetzt noch ein bisschen Helsinki genießen. Die letzten Kleinigkeiten besorgen. Seekarten, SIM-Card … Die Finnen sitzen in den Cafés oder liegen auf den Wiesen, auf einer Bühne spielt eine Band (Metal, was sonst), Motorradfahrer knallen nebeneinander von Ampel zu Ampel, Skater, Boarder, Kids und alle entspannt. Die Überlegung, im nächsten Leben Finne zu werden, ist vielleicht gar nicht so abwegig. Zumindest für die drei Monate mit Licht. Apropos. Es ist 23.30 Uhr. Wir sitzen draußen an Deck. Lesen, Blog schreiben und würfeln im Nachtlicht, ohne zusätzliche Beleuchtung. In drei Stunden wird es wieder hell. Also noch heller.
Matti
Hallo Matti, falls Euch zu dunkel wird, habe ich auch noch eine Speziallampe neben dem Fernglas vergessen. Das Ding heißt Laser Lenser und damit kann man richtig Licht machen! Wir liegen gerade im Halleschen Bett und wundern uns, warum es seit 2,5 Std. dunkel ist. Der Neid ist mit Euch! Zum Thema Finne werden sei gesagt, dass die Finnen wohl leider einen statistisch überproportionalen Hang zum Suicid haben. Warum weiß ich nicht . Vielleicht, weil’s zu lange hell oder dunkel ist oder weil manche Finninnen zu hübsch oder andere zu dick sind. Wir werden es nicht klären. Übrigens die amerikanische Polizei benutzt meine oben erwähnte Lampe zur Züchtigung ihrer Gemeinde. Im Zweifel kannst Du ja den Kids oder Deiner Crew drohen. …….bitte keine Beulen in der Lampe oder Crew hinterlassen.
… Ich werde deine Tipps berücksichtigen und Beueln vermeiden ;-))
Wir liegen mit dem „Freikerl“ in Gager im Hafen. Anke, Uwe und ich hatten einen traumhaften Segeltag mit etwas zu viel Sonne. :-))) Auch ich habe mich heute zu Finnland bekannt, auch ohne jemals Landkontakt gehabt zu haben, und mir den neuen Vornamen Akki zugelegt. Meine beiden Begleiter sind immer noch nicht wieder „zurück“ vom Törn und daher haben sie mir viel über die „Finnen“ erzählt. Nun bin ich voller Neid und fiebere unserer Etappe entgegen – auch wenn da nicht mehr viel Finnland mit dabei ist. Darum freu ich mich auf die Berichte, wenn Matti denn nun alles verstaut hat und die Gören aufgehört haben zu quengeln. Fühlt Spass! Liebe Grüße von Atze – aus völliger Dunkelheit auf Rügen.
Hallo Herkulesrunde!
14 Tage auf See, Erholung und Abenteuer, die Welt sieht anders aus und ist doch die gleiche – bin vom Hanse-Race zurück und habe eure Berichte nachgelesen. Klasse, das alle so fleißig schreiben. Wir haben auf der „Mistral“ (Heereshoff-Schoner, Bj. 1938, 82ft.) auf unserer Ostsee-Regatta (Kiel-Warnemünde-Ystad-Allinge-Karlkrona-Kalmar-Visby-Nyköping) auch viel erlebt, aber eben nichts zum Nachlesen und nicht aus so vielen Federn geschrieben. Es gibt halt das Bordbuch. Schön, das Herkules uns mit dieser Seite immer mitnimmt!
Wünsche der neuen Crew tolles Wetter und eine tolle Zeit.
Ciao
holger
Hey ihr Finnen,ich habe auch mit Freude euern ersten Eintrag gelesen und ich muss sagen, schon das super Wetter macht neidisch. Hier ist es zwar auch nicht schlecht aber eben so typisch Mitteldeutschland 2013. Nun wünsche ich euch eine gute Reise, tolle Tage und wilde finnische Nächte. Bleibt am Schreibpult denn Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude