„Zum Anker“ (Gager, Mönchsgut auf Rügen)

Männersegel 2008. Wir, 16 hungrige und durstige Kerle, gehen nach einer anstrengenden Überfahrt von Bornholm nach Rügen in Gager längs. Es ist Himmelfahrt, die Kneipen sind voll und ich mache mich um 18 Uhr auf den Weg um für 19:30 Uhr Plätze zum Abendbrot zu bestellen. Der „Anker“ ist eine Baracke, wohl ein ehemaliges DDR-Betriebsferienheim und hat einen größeren Saal mit dran. Der Saal ist ungenutzt und im Gastraum sitzen ein paar versprengte Saufkumpane. Mein Ansinnen trifft beim Kellner nicht auf Gegenliebe. „20 Uhr is Küchenschluss“ berlinert es mir entgegen. Ich stelle nochmal klar, dass wir 16 Leute sind und deute Umsatz an. Hilft auch nicht. Erst die Bitte doch mal beim Chef nachzufragen bewirkt, dass er durch den Saal brüllt. „Ej Chef hier wolln 16 Leute um 19:30 Essen, aber ick habe denen schon jesacht, dat 20 Uhr Küchenschluss is“. Chef meint aber, dass das kein Problem sein und wir kommen in den Genuss einer kulinarischen Zeitreise in die Vergangenheit. Essen Schnitzel mit Bratkartoffeln und Beilage oder Scholle mit Salzkartoffeln und Beilage. Alles deftig und gut. Das Mischgemüse aus sauer eingekochten Möhren, Bohnen und Blumenkohl muss noch aus alten Beständen stammen. Es ist ausgesprochen preiswert und gut. Wir gehen ab und an dorthin. Küchenschluss ist immer noch 20 Uhr. Montag Ruhetag! Den Kellner „jibs nich“ mehr.

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