Biskaya

Seit der Fernsehserie „Zur See“, diejenigen die die Gnade der ostdeutschen Geburt erfahren durften, werden sich daran erinnern, war ich immer fasziniert von der Seefahrerei. Und ganz besonders geisterte die Biskaya durch mein Hirn. Auch soll ich schon als 3-jähriger auf dem Weg nach Cuba durch dieses Gewässer gefahren sein. Leider kann ich mich nicht erinnern und es stellte sich auch kein Déjà-vu ein. Als ob ich noch nie hier gewesen wäre  …

Nach tagelanger Warterei war es am Freitag endlich so weit. Wir hatten uns am Vortag schon nach Camaret verholt um mit unserer Abfahrt unabhängig von den Gezeiten zu sein. Nach ein paar Stunden gegenankreuzen und einer wilden Fahrt durch die Steine von Point du Raz, konnten wir unseren Peter auf 210 ° einstellen und uns 20 Stunden durch die noch trübe Biskaya schaukeln lassen. Dennoch war es traumhaft. Wir haben Wale gesehen, wurden fast 10 Stunden von Delfinen begleitet, die fast bis Mitternacht immer um unseren Freikerl schwammen und sprangen. Freikerl lief mit leicht gereffter Genua 6-7 Knoten und Peter hatte die Situation immer im Griff. Am nächsten Morgen ließ sich eine Taube auf unserer Reling erschöpft nieder. Ungerührt saß sie bis zum späten Nachmittag auf unserem Seezaun und schiss die Kutterfock voll, die wir an der Reling festgemacht hatten. Am Morgen hat der Wind eine Pause eingelegt, so dass der Jockel 18 Stunden lief. Ohne, auch nur einmal zu husten, hat er seinen Dienst versehen. Er braucht auch kein Tropfen ÖL.  Nach 140 Motorstunden habe ich ihn ein „Viertele“ aufgezwungen. Klasse der OM 616! In der 2. Nacht kam wieder Wind, doch nun hatten wir keine Welle mehr. Das war genau das Richtige für uns! Ein wolkenloser Himmel, Sonnenschein, ein kitschiger Sonnenuntergang und letztlich fuhren wir dem Mondschein auf seiner silbernen Schleppe entgegen, welche uns den Eingang zur Bucht von A Coruña wies. Selbst die „Rallye de Fischerboot“  fand noch bei Tageslicht statt, wo wir uns wieder durch 16 Fischerboote auf engstem Raum schlängeln mussten. In der Nacht stellte sich eine vermeintlich grüne Tonne als Fischer heraus, dessen einziges Licht eine grüne Lampe war und den wir nur wenige Meter querab passierten. Wir hatten uns schon gewundert, dass in der Karte da keine Tonne verzeichnet war … In der Nacht um 2 Uhr lagen wir sicher in der Marina von A Coruña.

Langsam verlieren wir die Scheu vor Nachtfahrten und können diese auch genießen. Ganz besonders, wenn wir weit von Land entfernt und unsere Freunde, die Fischer, nicht in der Nähe sind.

Spanien begrüßte uns mit Sonnenschein und wir beschlossen mit kurzen Hosen den „Mozzarella-Sticks“ – unseren Beinen –zu Leibe zu rücken. Doch die Sonnenfreude währt nicht lange. Am nächsten Morgen regnet es und es ist trübe. Heute schauen wir uns die Stadt an und dann werden wir uns weiter auf den „Weg der Sonnensuche“ nach Süden aufmachen.

Motorfahrt langweilt!
Motorfahrt langweilt!

da saß sie mochnicht über dem Segel ...

da saß sie noch nicht über dem Segel …

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